Tageslicht – Bedeutung für die Menschen
Die Sonne ermöglichte vor drei Milliarden Jahren die Entstehung des Lebens. Seitdem ist die Sonne Energiespender und Taktgeber.
Auch für den Menschen sind Zyklen, die durch das Tageslicht aktiviert werden, lebenswichtig, da durch sie wichtige Prozesse im Körper gesteuert werden.
Der wichtigste Zyklus ist der „Circadiane Rhythmus“. Er steuert die Hormonproduktion, die uns am Tage wach und aktiv sein lässt und in der Nacht für erholsamen, gesunden Schlaf sorgt.
Wenn Tageslichts in die Augen fällt, wird diese „Information“ von speziellen fotosensitiven Zellen (Ganglienzellen) über eine spezifische Nervenbahn als Nervenimpuls ins Gehirn zum Hypothalamus geleitet.
Es beginnt die Produktion des Hormons Serotonin, das als Glückshormon bekannt ist. Der Mensch ist wach, aktiv und konzentriert.
Das Tageslicht verändert sich im Laufe eines Tages, das heißt, das Spektrum des Tageslichts verändert sich.
Die Chronobiologen und Lichtingenieure sprechen von Farbtemperatur des Tageslichts.
Sie messen die Farbtemperatur und geben den ermittelten Wert in Kelvin (K) an.
Das Tageslicht hat am Mittag eine Farbtemperatur von 8.000 – 16.0000 K, je nachdem, ob es bedeckt oder die Sonne scheint.
Mittags ist der Blauanteil, der biologisch wirksamste, im Spektrum am höchsten .
Zum Abend hin sinkt die Farbtemperatur, das Tageslicht wird rötlich, da der Blauanteil im Lichtspektrum abnimmt.
Die Abenddämmerung hat nur noch eine Farbtemperatur von 2.700 K. Seit zig tausend Jahren eine wichtige Information für alle tagaktiven Lebewesen, dass es bald dunkel ist.
Die Produktion des Serotonins wird gestoppt.
Die Epiphyse beginnt, das Serotonin zu Melatonin abzubauen.Das Schlafhormon Melatonin
ist wichtig für einen gesunden, erholsamen Schlaf.
Das Serotonin muss vom Gehirn selbst gebildet werden. Das Molekül ist zu groß um die Blut-Hirnschranke zu überwinden. Eine externe Gabe ist also nicht möglich.
Gerade in unseren Breitengraden mit kontinuierlich wechselnder Tageslänge ist eine Synchronisierung des „Circadianen Rhythmus“ mit Tageslicht wichtig.
Somit hat der Mensch in den westlichen Industriestaaten drei Probleme:
– Tagsüber zu wenig Tageslicht mit einer Farbtemperatur die deutlich über 6.000 K liegt
– Nachts ist es zu hell, die Lichtverschmutzung vor allem in den großen Städten ist zu stark.
– Die künstliche Beleuchtung hat in der Regel 2.700 K, also die Farbtemperatur der
Abenddämmerung.
Diese Probleme haben wir Menschen ein Leben lang:
Als Säugling brauchen wird das Tageslicht, um die „innere Uhr“ zu stabilisieren.
Als Kind und Jugendliche brauchen wir das Tageslicht für die normale Entwicklung des Augapfels.
Unter Tageslicht wird das Hormon Dopamin ausgeschüttet, welches verhindert, dass der Augapfel in die Länge wächst. Ein zu langer Augapfelführt zur Kurzsichtigkeit und später zu schweren Schäden an der Netzhaut, die man bisher nur bei älteren Menschen beobachtet hat. Schon 1mm Längenwachstum bedeuten 2,7 Dioptrien. Bereits die Hälfte der 25 – 29 jährigen ist kurzsichtig.
Als Erwachsener haben wir große Probleme mit einem gesunden Tag – Nacht – Rhythmus. Arbeitsplätze sind zum größten Teil in geschlossenen Räumen bei Kunstlicht (2.700 K), die Fenster sind so stark gegen Kälte und Sonneneinstrahlung isoliert, dass sie kaum noch Tageslicht herein lassen. Auch Schichtarbeit ist ungesund, weil dadurch unsere innere Uhr ständig aus dem Takt gerät. Unser Arbeits – Leben ohne ausreichend Tageslicht fördert Adipositas, Diabetes Mellitus, SAD (saisonal abhängige Depression), Konzentrationsprobleme, Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen und aller Wahrscheinlichkeit nach auch Demenz.
Bei Senioren wird das Problem noch verstärkt, weil auch die Augen altern, die Linse eintrübt und viel weniger Tageslicht auf die fotosensitiven Sinneszellen in den Augen fällt. Außerdem sind Senioren durch altersbedingte Einschränkungen und Krankheiten oftmals nicht in der Lage ausreichend oft und lange ans Tageslicht zu kommen.
Wissenschaftliche Studien in Krankenhäusern, Schulen und Senioreneinrichtungen belegen, dass die Probleme des Tageslichtmangels mit einer Beleuchtung, die in Tageslichtqualität emittiert, gelöst werden können.
Auf Frühgeborenenstationen reifen die Frühchen schneller bei Tageslicht.
Auf Intensivstationen genesen die Kranken schneller bei Tageslicht (das Klinikum Mitte in Dortmund hat 2016 die komplette Beleuchtung auf Tageslichtleuchtmittel umgestellt).
In Senioren- und Pflegeheimen sind die Bewohner aktiver, geselliger, interessierter und schlafen nachts besser, wenn das Heim mit Tageslichtleuchtmitteln beleuchtet wird.
In Schulen lernen die Schüler/-innen effektiver und konzentrierter bei Tageslicht.
Selbst Arbeitgeber statten Arbeitsplätze immer öfter mit Tageslichtleuchtmitteln aus, weil die Arbeiten effizienter ausgeführt werden, das Arbeitsklima besser ist und sich die Krankmeldungen reduzieren.
Zusammengefasst verursacht zu wenig Tageslicht: Adipositas, Diabetes Mellitus, SAD (saisonal abhängige Depression),Konzentrationsstörungen, Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen, Beeinträchtigung der Sehleistung. Auch Demenz wird diskutiert.
Mit ausreichend Tageslicht ist der Mensch konzentriert, leistungsfähig, ausgeglichen, er zeigt ein gesundes Eßverhalten, hat einen gesunden Schlaf, ein aktives Sozialverhalten, braucht weniger Medikamente, hat weniger Herz-Kreislaufbeschwerden und Stoffwechselerkrankungen.
Heute können die Erkenntnisse der Chronobiologen auch im privaten Bereich mit der LED-Technik zu einem Großteil umgesetzt werden. Moderne Leuchtmittel in LED-Technik gibt es mit E14- und E27-Gewinde und unterschiedlicher Ausformung des Glaskörpers mit einer Farbtemperatur von 6.500 K und mit unterschiedlicher Helligkeit, angegeben in Lumen.
Eine Beratung in der Umgestaltung Ihres Wohnraumes zur Verbesserung Ihres persönlichen Wohnumfeldes können Sie beim Ing. Büro Kraas in Schwerte bekommen. Frau Junghardt steht Ihnen vor Ort zu einem Beratungsgespräch zu Verfügung.
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Zusatzartikel:
Sommerzeitdiskussion:
Ganz aktuell ist das Problem mit der Synchronisierung der inneren Uhr bei der Umstellung auf die sogenannte Sommerzeit.
Das Umstellen der Zeit auf Sommerzeit ist sachlich falsch. Die Zeit kann nicht umgestellt werden, nur die Uhren. Der so wichtige „Circadiane Rhythmus“ richtet sich nach der Zeit, nicht nach der Uhr.
Während der sogenannten Sommerzeit ist der Mensch gezwungen, gegen seine innere Uhr zu leben. Er lebt in Deutschland und arbeitet viel weiter im Osten.
Das führt zu einem Schlafdefizit. Zu früh aufstehen nach der Uhr, schlafen gehen nach der Zeit.
Das führt über kurz oder lang zu Unwohlsein: es wird mehr gegessen, geraucht, Alkohol getrunken, es wird versucht, den Schlafmangel am Wochenende weg zu schlafen. Freizeit wird geopfert,
Schlaf lässt sich aber nicht speichern. Die Wahrscheinlichkeit, an Herz- Kreislaufbeschwerden, Stoffwechselproblemen und Psychischen Problemen zu erkranken, steigt.
Wenn sich die Politik für eine dauerhafte Uhrvorstellung, also die sogenannte Sommerzeit entscheidet, gehen Untersuchungen von Kosten durch Erkrankungen von bis zu 60 Milliarden Euro für Deutschland aus.
Es bleibt zu hoffen, dass nicht weiter von Sommer- und Winterzeit geredet und geschrieben wird. Das ist eine Beeinflussung, in eine bestimmte Richtung, da Winter bei uns negativ belegt ist.
Übrigens: In Russland galt von 2011 bis 2014 die Sommerzeit. Die Russen sind sich einig:
Nie wieder.